06.10.2024
Der TSV St.Otmar verliert das Heimspiel gegen den Tabellenzweiten HSC Suhr Aarau trotz deutlicher Pausenführung mit 27:29 (18:10). Der Ausfall von Marcus Stroustrup wiegt schwer.
Es war eine erste Halbzeit, die Mut machte. St.Otmar spielte stark auf; gegen den siebten Feldspieler fand der HSC keine Lösung und weil auch die St.Galler Verteidigung mit dem zunächst starken Keeper Andreas Björkman Myhr funktionierte, führte das Heimteam nach 22 Minuten verdient bereits mit 12:6. «Wir haben in der ersten Halbzeit am Maximum oder vielleicht sogar etwas über dem Maximum dessen gespielt, was für uns derzeit möglich ist. Das verdient ein grosses Kompliment, umso mehr in Anbetracht des hohen Rhythmus, den wir in den vergangenen Tagen zu bewältigen hatten», sagte Trainer Michael Suter.
Stroustrup mit Knieverletzung
Just in jener starken Phase im ersten Durchgang ereignete sich aber mit dem Ausfall von Spielmacher Marcus Stroustrup, der sich bei einer Offensivaktion eine noch unbestimmte Knieverletzung zuzog, eine folgenschwere Situation für den personell ohnehin schon dezimierten TSV St.Otmar. Getragen vom Selbstvertrauen, das sich die St.Galler in der ersten Halbzeit erarbeiteten, zogen sie ihr Spiel trotzdem bis zur Pause durch und führten beim Seitenwechsel mit 18:10.
Die Reaktion des HSC Suhr Aarau, der bisher eine starke Saison spielt und über viel Breite im Kader verfügt, fiel heftig aus. Die Gäste brachten deutlich mehr Physis und Aggressivität in die Partie, und St.Otmar erwischte mit mehreren vergebenen Torchancen auch einen denkbar schlechten Start in die zweite Halbzeit. So war der HSC nach nur sechs Minuten beim Stand von 18:14 wieder in Reichweite. Das Heimteam hielt mit allem dagegen, was zur Verfügung stand – die Kräfte und das zuvor erarbeitete Selbstverständnis schwanden jedoch zusehends. Gerade Marcus Stroustrup war nicht gleichwertig zu ersetzen.
HSC mit mehr Reserven
Mit fortlaufender Spieldauer machten sich darum die mannschaftlichen Vorteile der Aargauer bemerkbar; Trainer Aleksandar Stevic konnte die Kräfte auf sämtlichen Positionen gut verteilen. Sein Team hatte in der Schlussphase mehr Reserven. Kam hinzu, dass nun auch Torhüter Jannis Scheidiger, der in der ersten Halbzeit kein Faktor war, die eine oder andere Schlüsselparade gelang. Es fehlte den St.Gallern in manchen – durchaus gut herausgespielten – Offensivaktionen an der nötigen Cleverness und Kaltschnäuzigkeit. Und defensiv kriegten sie nicht mehr den gleichen Zugriff wie noch im ersten Durchgang.
So wiederholte sich für St.Otmar in der Schlussphase die Geschichte der vergangenen Wochen. Die Mannschaft von Trainer Michael Suter machte viel aus ihren Möglichkeiten. In der ersten Halbzeit gar deutlich mehr, als zu erwarten war. Am Ende stand sie, trotz neuerlicher Aufholjagd in den letzten Minuten, aber wieder ohne Punkte da. Aufwand und Ertrag stimmen bei den St.Gallern derzeit nicht überein. Dass sie gegen den formstarken HSC Suhr Aarau in der aktuellen Besetzung aber so nahe an einem Punktgewinn waren, zeigt trotz allem den Entwicklungsprozess der vergangenen Wochen.
TSV St.Otmar – HSC Suhr Aarau 27:29 (18:10)
Kreuzbleiche – 633 Zuschauer – Sr. Hardegger/Hardegger.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen St.Otmar; 6mal 2 Minuten gegen Suhr Aarau.
St.Otmar: Björkman Myhr (9 Paraden), Hottinger (ab 53./3 Paraden/1 Tor), Küffer; Kobler, Knezevic (8/2), Tobler, Dörwaldt (2), Brülisauer, Ardielli (2), Heinl (1), Stroustrup, Löfström (3), Rilak, Kürsteiner, Möller (5), Schneider (5).
Bemerkungen: St.Otmar ohne Höning, Braun, Locher und Bolt (alle verletzt). Stroustrup mit Knieverletzung ausgeschieden (20.). Scheidiger hält Penalty von Knezevic (43./21:19). Sarlos schiesst Penalty an den Pfosten (44./21:20). Hottinger hält Penalty von Ferraz (53./22:25).
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