24.10.2011
St. Otmar muss in Stäfa eine enttäuschende, aber verdiente 28:33-Niederlage hinnehmen. Die St. Galler erreichen während der 60 Minuten nie ihr gewohntes Niveau und bleiben damit unter dem Trennstrich klassiert.
HANDBALL. «Es gibt nur etwas, das schöner ist, als mit St. Otmar zu gewinnen – nämlich gegen St. Otmar zu gewinnen», sagte Thomas Michel, Teammanager der Stäfner mit St. Galler Vergangenheit. Die Freude war berechtigt, denn es war eine souveräne Leistung der Stäfner, mit welcher die höher gehandelten St. Galler bezwungen wurden.
Der Erfolg Stäfas schien bereits anfangs der zweiten Halbzeit festzustehen, als die Zürcher auf 22:15 davonzogen. Die St. Galler kamen allerdings nochmals bis auf vier Tore herankamen. Doch Stäfa behielt die Nerven und so konnte Trainer Markus Jud gelassen analysieren: «Wir waren heute besser auf den Gegner eingestellt und wussten immer, was er als Nächstes machen würde.»
Kreis und Torhüter
Jud freute sich vor allem darüber, dass die taktischen Vorgaben aufgegangen waren. «Wir hatten abgesprochen, dass unsere Rückraumspieler die gegnerischen Verteidiger aus der Abwehr herauslocken und damit Platz für Kreisanspiele schaffen sollten.» In erster Linie war der Stäfner Sieg einer geschlossenen Mannschaftsleistung zu verdanken. Spezielle Erwähnung verdient aber Torhüter Andi Portmann, der 17 Bälle hielt.
Liniger selbstkritisch
Dass die St. Galler in der Stäfner Frohberg-Halle wieder einen ihrer schwächeren Tage einzogen schmälert die Leistung der Zürcher keineswegs. «Wir waren heute nicht bereit und haben eine schwache Partie geboten, wobei ich mich selber nicht ausschliessen kann», gab sich St. Otmars Topskorer Raphael Liniger nach dem Spiel selbstkritisch. In der Tat gelangen dem linken Flügel gegen Stäfa nur fünf Treffer, wogegen er mehrere Fehlversuche und zwei vergebene Penaltys zu beklagen hatte. Noch enttäuschender war allerdings die Leistung von Spielertrainer Jan Filip am rechten Flügel, der während der gesamten 60 Minuten nie erahnen liess, dass hier ein internationaler Topspieler am Werk war. (pw)
St. Galler Tagblatt, 24.10.2011